Auf dem Weg zur Schule von morgen
25.03.2011
DERWESTEN
Herdecke. Die Schule von morgen und der Weg dahin waren jetzt Thema einer Diskussionsveranstaltung in der Hauptschule. Moderiert von Peter Gerigk, Sprecher der Grünen-Fraktion im Rat, diskutierten vor Gästen aus dem gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis Sigrid Beer (MdL), Schulamtsleiter Heiko Müller und Ulli Winkelmann, Lehrer an der Hauptschule Niedersprockhövel und Mit-Initiator der Gemeinschaftsschule Sprockhövel. Im Laufe der lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass Schule neu gedacht werden müsse und dabei nicht allein die Struktur, sondern auch die Qualität der Bildung im Mittelpunkt stehen müsse.
„Wie müssen uns überlegen, wie wir die Schule für die Schüler attraktiv machen und dabei auch schon die Eltern der jetzigen Kindergartenkinder einbeziehen. Sonst ist in wenigen Jahren der Zug abgefahren, gerade im ländlichen Raum“, so Sigrid Beer, bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion.
Die Probleme rückläufiger Schülerzahlen machen auch vor Wetter und Herdecke nicht halt. Heiko Müller legte Zahlen dar, wonach es etwa für die Hauptschule Herdecke derzeit nur neun Anmeldungen gibt. Damit kann keine Eingangsklasse mehr gebildet werden. Diese, wie auch die Zahlen aus anderen Städten des Kreises wurden als Hinweis gesehen, dass die Zeit des Kirchturmdenkens vorbei ist. Ulli Winkelmann zeigte anhand seiner Erfahrungen auf, dass gerade dieses Kirchturmdenken einer der Stolpersteine für die Gemeinschaftsschule in Sprockhövel war: „Es braucht nicht nur eine frühzeitige und Städte übergreifende Schul-Planung. Auch die Elternwünsche müssen direkt mit einbezogen werden.“ Sigrid Beer ermutigte alle Beteiligten im EN-Kreis, neue, zukunftsfähige Modelle anzugehen: „Wir müssen nicht mehr nur nach Finnland oder Schweden schauen. Mittlerweile gibt es auch bei uns in NRW viele Beispiele für gute Schulen.“ Jetzt gelte es loszugehen, schließlich müsse es das Ziel aller Beteiligten sein, Kindern eine hervorragende Bildung im direktem Lebensumfeld zu ermöglichen und Schul-Tourismus zu vermeiden. Moderator Peter Gerigk brachte es auf den Punkt: „Kurze Beine, kurze Wege.“
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