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27.11.2010

Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung
VON HUBERTUS GÄRTNER

Der Landtag wird die Inklusion beschließen / Paradigmenwechsel im Bildungssystem betrifft auch OWL

Bielefeld. Sozialdemokraten, Grüne und Christdemokraten haben im Düsseldorfer Landtag am Donnerstag einen Antrag eingebracht, der die Bildungslandschaft auch in Ostwestfalen-Lippe in vielerlei Hinsicht nachhaltig verändern wird.

Behinderte Kinder, die früher in Sonderschulen (heute: Förderschulen) betreut wurden, sollen in Zukunft in den allgemeinen Schulen unterrichtet werden.

Die Düsseldorfer Landesregierung wird damit die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umsetzen, die seit März 2009 für Deutschland verbindlich geworden ist. Im Bildungssystem wird von der UN die „Inklusion“ gefordert, was bedeutet, dass die derzeitige sonderpädagogische Förderung von Kindern in Zukunft zum allergrößten Teil an Regelschulen passieren soll.

In Ostwestfalen-Lippe gibt es nach Angaben der Detmolder Bezirksregierung derzeit 14.113 Schülerinnen und Schüler mit einem amtlich festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf. Die Mehrzahl von ihnen (12.265) besucht öffentliche und private Förderschulen, von denen es in OWL insgesamt 98 gibt. Die Förderschulen unterscheiden sich nach Förderschwerpunkten – sie sind damit „Spezialisten“ im Betreuen und Unterrichten von sprach-, körper-, lern- und geistig behinderten oder sinnesgeschädigten Kindern. Förderschulen gibt es auch für eine wachsende Anzahl von Kindern, die Verzögerungen in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung aufweisen.

Derzeit besuchen in OWL von den 14.115 Kindern mit sozialpädagogischem Förderbedarf nur 1.848 Kinder allgemeine Schulen, der Rest wird an Förderschulen betreut. Dies Verhältnis, das dem Landesdurchschnitt entspricht, „soll mit der Einführung der Inklusion umgekehrt werden“, sagt die Bildungsexpertin und Grünen- Landtagsabgeordnete Sigrid Beer (Paderborn). Behinderten Kindern müsse „endlich die volle Teilnahme am Unterricht der allgemeinen Schule ermöglicht werden“, heißt es im Antrag von CDU, SPD und Grünen. Dazu diene „der Rechtsanspruch auf Inklusion“.

„Wir drehen ein Riesenrad, der Prozess muss sorgsam vorbereitet sein, und er wird mindestens zehn Jahre dauern“, prophezeit Beer. Experten stimmen ihr zu. Weil es „viele unterschiedliche Interessen“ gebe, werde das Düsseldorfer Schulministerium „mit allen Beteiligten einen Inklusionsplan entwickeln“, sagt Sprecherin Nina Heil.

„Der Prozess einer inklusiven Bildung sowie die dazu erforderlichen Umstrukturierungen im gesamten Bildungssystem bedürfen zum einen einer Veränderung gesellschaftlicher Haltungen und Einstellungen, zum anderen müssen alle dafür erforderlichen Ressourcen bereitgestellt werden“, sagt Klaus Wollny, der Vorstandsmitglied im Landesverband Autismus ist.

Zahlreiche Hürden sind zu nehmen. Das belegt auch ein Fall, der unlängst an einem Bielefelder Gymnasium passiert ist.
Mehrere Eltern wollten nicht länger akzeptieren, dass ihre Kinder gemeinsam mit einem behinderten Jungen unterrichtet wurden, weil dieser aggressiv geworden war. Es werde „allerhöchste Zeit“, dass sich ein Bewusstseinswandel vollziehe, sagt Schulrätin Karin Tscherniak, die für 30 Förderschulen in Bielefelder und im Kreis Minden-Lübbecke zuständig und eine Verfechterin des Inklusionsgedankens ist. In 50 Pilotprojekten kooperieren in NRW bereits Förderschulen mit allgemeinen Schulen – hier würden wertvolle Erfahrungen gesammelt, sagt Tscherniak.

Natürlich stellen sich noch viele Fragen: Mit der schrittweisen Umsetzung des Inklusionsprozesses werden auch in OWL längst nicht alle Förderschulen erhalten bleiben. Die dort tätigen Sonderpädagogen müssen an allgemeinen Schulen unterrichten und sich dort ins jeweilige Kollegium integrieren. Von einigen Ausnahmen abgesehen, zeigen vor allem Realschulen und Gymnasien bislang kaum Interesse, sich mit der Inklusion auseinanderzusetzen. Gemeinsamer Unterricht für Behinderte und Nichtbehinderte findet – wenn überhaupt – bislang zumeist in Grund-, Haupt- und Gesamtschulen statt. Wenn sich mehrere behinderte Kinder, die jeweils von Fachpersonal betreut werden müssen, in einem Klassenverband befinden, verändern sich dort die didaktischen, räumlichen und sozialen Anforderungen. Eine gewaltige Umschichtung von Ressourcen wird notwendig.

Einig sind sich die Experten aber darin, dass auch in Zukunft nicht jedes behinderte Kind in einer Regelschule unterrichtet werden kann. Für sie werde es auch weiterhin Förderschulen geben müssen, sagt Siegfried Lieske, zuständiger Dezernent für Förderschulen und Sonderpädagogik bei der Bezirksregierung Detmold. Auch Lieske wirbt für die Inklusion – und stößt dabei nach eigenen Worten nicht überall auf Gegenliebe.

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Aus medienrechtlichen Gründen können wir keine vollständigen Presseresonanzen auf dieser Homepage abbilden. So weit es uns möglich ist, stellen wir die entscheidenen Passagen zu Sigrid Beer dar und verweisen per Link auf die vollständigen Publikationen bei ihren Herausgebern.

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